Beni Steinauer und Rolf Könemann (Wdh.)
Demenzaktivistenpaar
Biografie
Beni Steinauer, Jahrgang 1958, und Rolf Könemann, geboren 1966, sind seit fast 25 Jahren ein Paar. 2017 bemerkte Beni, dass sich bei ihm etwas veränderte. Das Ablesen der Uhr fiel ihm schwer. Auch das Rechnen und Schreiben begann sich zu verschlechtern. Rolf führte das zunächst auf Überarbeitung und Stress zurück, aber Beni, der schon immer auf die Signale seines Körpers gehört hat, ging zum Arzt. Nach eingehenden Untersuchungen erfolgte die Diagnose Demenz.
Anfangs war der Schock bei Beni und Rolf sehr gross. Doch Beni wollte nicht aufgeben und er wollte ein gutes, positives Leben mit dieser Diagnose führen. Das ist Beni und Rolf bis heute gut gelungen. Austausch mit anderen Betroffenen, raus an die Öffentlichkeit gehen und den Menschen mitzuteilen: „Ja, ich lebe noch!“…Das ist Beni sehr wichtig. Es gibt ihm, seinem Mann und anderen Betroffenen Kraft und Zuversicht.
Er stellt sich seiner Herausforderung. Er stellt sich seinem neuen Leben mit Demenz.
Aus diesem Beweggrund ist zusammen mit Peter Wißmann ein Buch entstanden, das genau so heißt, nämlich „Herausforderung angenommen - unser neues Leben mit Demenz“. Beni und Rolf erzählen darin sehr eindrucksvoll aus ihrem Leben vor, mit und nach der Diagnose. Das Buch erscheint am 22.11.21.
Rolf ist sehr stolz, einen so tollen Partner an seiner Seite zu haben. Denn wie bei jeder Krankheit, kann Mut und Zuversicht nicht nur dem Betroffenen helfen, sondern auch dem Partner oder Partnerin. Denn Demenz ist immer eine Krankheit auch der Angehörigen. Und auch wenn der Spruch schon alt ist, so ist der Satz „Das Herz wird nicht dement“ für beide sehr wichtig geworden und aktueller denn je.
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3 Kommentare
So toll die Beiden!!! Unglaublich schön und berührend!!!Vielen vielen Dank dass ihr eure Geschichte geteilt habt, eine große Bereicherung!!!
Hallo Beni, hallo Rolf,
mir fehlen die Worte. Das Interview hat mich tief berührt. Eure Offenheit, euere Haltung, euer Dasein bereichert und ermutigt mich. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich am Vorabend des Demenz Meets bei euch gesessen habe.
Ihr lebt mein Anliegen, der Blickrichtungswechsel. Die heutige Gesellschaft benötigt solche Vorbilder.
Es geht nicht um Worte, sondern um das Tun, einfach leben, den Augenblick genießen und nicht zu viel an Demenz denken.
Ich freute mich, zu erleben, wie ihr euch liebt und zusammen lacht. Mein Slogan: „Lachen ist die beste Medizin“ oder „Nimm das Leben mit Humor, vieles kommt dir leichter vor“ oder „Lass mich das Leben lieben, lass mich die Liebe leben“. Ich spreche nie von Demenz Kranken, sondern von MmD d.h. Menschen mit Demenz oder Mutig miteinander Dasein. Weiter hin viel Elan. Macht weiter so.
Vielen Dank für eure Offenheit und eure Liebe zueinander, die trotzDem so viel Solidarität und Tiefe hervorbringt. Sehr berührend und stärkend.
Viel Kraft und Freude weiterhin!