Nora Eckert

trans Frau; Queer- und trans*sensible Pflege im Alter und bei Demenz

Queer im Alter? Na klar! Nora Eckert ist eine trans*Frau und seit Jahren setzt sie sich für eine queer- und trans*sensible Pflege in den Einrichtungen der Altenpflege und Altenhilfe ein.
Nora Eckert
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Nora Eckert

geboren 1954 in Nürnberg, lebt seit 1973 in Berlin und merkte in ihren jungen Jahren, dass sie sich, als Junge geboren und zum jungen Mann herangewachsen, doch eindeutig als Frau fühlt. Die Offenheit der Großstadt Berlin öffnete ihr schnell die Augen dafür, dass andere als die gewohnten Formen geschlechtlicher Identifikation lebbar sind und seit 1976 lebt sie selbst als trans*Frau. 

Nora Eckert arbeitet publizistisch und ist seit 2019 trans*aktivistisch unterwegs. Die Kunstliebhaberin hat zahlreiche Buchpublikationen zur Oper und zu theatergeschichtlichen Themen und Beiträge für Zeitschriften sowie für die Internetplattform Literaturkritik.de verfasst. Zuletzt erschien “Wie alle, nur anders. Ein transsexuelles Leben in Berlin”.

Nora Eckert setzt sich seit Jahren aktiv für die Rechte von Transmenschen ein. So engagiert sie sich im Vorstand des TransInterQueer e.V. in Berlin und im Vorstand des Bundesverbandes Trans* e.V. Seit 2021 beschäftigt sie sich intensiv mit dem Thema "trans* und Alter" und setzt sich für eine trans*sensible Pflege in den Einrichtungen der Altenpflege und Altenhilfe ein.

 

 

Ein Kommentar

  • Kris

    Ich bin mal wieder schwer begeistert. Was für eine wunderbare Frau und Transfrau, was für ein toller Mensch, mit diesem erweiterten Blick, den ich an Menschen so mag, wenn er denn da ist. Sie hat ihn. ❤️ Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand das Thema noch besser beschreiben, erklären und vermitteln könnte. Wow. Und obwohl ich schon lange mit der Haltung „Alles ist möglich und okay“ im Leben und Menschen gegenüber stehe, bin ich doch sehr dankbar, wenn mir jemand die Details dieses Bereichs noch einmal kurz und so unaufgeregt und präzise erklären kann. Ich würde sofort zu einer Lesung mit ihr gehen und ich könnte mir vorstellen, dass es eine gute Idee sein könnte, allein dieses Interview in verschiedenen Bildungseinrichtungen zu zeigen.

    Ich habe mal eine Statistik gesehen, wie hoch der Anteil der Menschen in unserer Gesellschaft ist, die der „Norm“ entsprechen und als „normal“ gelten. Es waren weit UNTER 50 %. Dabei bezog sich die Statistik auf alle Bereiche, mit denen man als Mensch in dieser Gesellschaft so „abweichen“ kann. Und da gibt es viel mehr Möglichkeiten und Varianten, als den meisten Menschen bewusst ist. Das muss sich nicht nur auf Geschlecht und Identität beziehen. Es können auch andere, bspw. kulturelle Prägungen sein, Religionen, Krankheiten, Behinderungen, auch Arbeitslosigkeit und Armut sind bspw. mit Stigmatisierung und Ausgrenzung verbunden: Jede Form von Andersartigkeit, die einen Menschen oder etwas von der „Norm“ abweichen lassen. Dabei lohnt es sich durchaus, auch mal den Begriff und die Definition von „Gesundheit“ genauer zu betrachten. Dr. Martin Lütz, ein deutscher Psychiater hatte zu seinem Fachgebiet mal einen Bestseller geschrieben: „Irre – wir behandeln die Falschen!“

    Erfreulicherweise wird auch die Gruppe der Menschen immer größer, die einfach eine andere Vorstellung vom Leben hat, einen anderen „Lebensentwurf“. Endlich werden Fragen danach gestellt, wie wir leben wollen, ob sich Arbeit, Lebensräume, Lebenswandel usw. anders und umgestalten lassen. Und mittlerweile gibt es auch Antworten: Ja. Ja. JA! Auch entsprechende Wege werden aufgezeigt. Immer mehr Menschen sind inzwischen sogar soweit zu erkennen, dass wir gesellschaftlich von alten Normen abweichen MÜSSEN, weil wir uns unsere eigene Lebensgrundlage entziehen (nachdem wir die anderer Lebewesen bereits zerstört haben). Oder, wie in diesem Demenz Symposium auch wieder deutlich wurde – weil unsere Systeme und Institutionen den Aufgaben in absehbarer Zeit nicht mehr gewachsen sind. Ich denke, es ist uns allen zu wünschen, dass sich diese Wege nicht an konservativen Kräften und Interessen orientierten, die alles, was vielfältig und „anders“ erscheint, mit „woke“ abklatschen wollen und Ängste schüren. Das dient nur wenigen.

    Ich bin allen Menschen, die auf ihre Weise „anders“ sind so unendlich dankbar. Denn über ihren individuellen Wert hinaus, erkenne ich den gesellschaftlichen Wert, der den erweiterten Blick oft erst ermöglicht. Ohne das (An)Erkennen dieser Vielfalt, wäre es mir unmöglich gewesen, meinen eigenen Weg zu finden.

    Danke, für dieses wunderbare Interview. Danke, für diese wunderbare Öffentlichkeitsarbeit und Engagement, allen Beteiligten und Michael Hagedorn. 🙂

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