TAG 9

 QUEER und DEMENZ

Herzlich willkommen zum neunten und offiziell letzten Tag beim DEMENZ IST ANDERS Onlinesymposium.

Der Themenschwerpunkt des heutigen Tages ist

QUEER und DEMENZ - wie können wir noch mehr Vielfalt leben?

Ein sehr spannendes und im Bereich der Demenz und der Altenpflege noch sehr unterrepräsentiertes Thema, das aber immer mehr an Bedeutung gewinnt und gewinnen muss. Mit Nora Eckert und Dieter Schmidt habe ich zwei sehr inspirierende Gesprächspartner:innen gefunden, die neue Wege zu mehr gelebter Vielfalt aufzeigen. Und die beiden Interviews mit Menschen mit Demenz, die in schwulen Partnerschaften leben, Davide aus Berlin und Beni Steinauer mit seinem Ehemann Rolf Könemann, ergänzen diesen Thementag und Abschluss des DEMENZ IST ANDERS Onlinesymposiums aus meiner Sicht ideal.

Ich bin sehr froh über all diese neuen Erfahrungen und Impulse auf dem Weg zu einer bunteren Gesellschaft. Auch für mich noch immer ein großes und spannendes Lernfeld.

Und dies sind nun die Interviewpartner:innen meiner vier heutigen Beiträge:

 

Nora Eckert

geb. 1954 in Nürnberg, lebt seit 1973 in Berlin und merkte in ihren jungen Jahren, dass sie sich, als Junge geboren und zum jungen Mann herangewachsen, doch eindeutig als Frau fühlt. Die Offenheit der Großstadt Berlin öffnete ihr schnell die Augen dafür, dass andere als die gewohnten Formen geschlechtlicher Identifikation lebbar sind und seit 1976 lebt sie selbst als trans*Frau.

Nora Eckert arbeitet publizistisch und ist seit 2019 trans*aktivistisch unterwegs. Die Kunstliebhaberin hat zahlreiche Buchpublikationen zur Oper und zu theatergeschichtlichen Themen und Beiträge für Zeitschriften sowie für die Internetplattform Literaturkritik.de verfasst. Zuletzt erschien “Wie alle, nur anders. Ein transsexuelles Leben in Berlin”.

Nora Eckert setzt sich seit Jahren aktiv für die Rechte von Transmenschen ein. So engagiert sie sich im Vorstand des TransInterQueer e.V. in Berlin und im Vorstand des Bundesverbandes Trans* e.V. Seit 2021 beschäftigt sie sich intensiv mit dem Thema "trans* und Alter" und setzt sich für eine trans*sensible Pflege in den Einrichtungen der Altenpflege und Altenhilfe ein.

Das Interview mit Nora Eckert ist ab 9 Uhr für 24 Stunden freigeschaltet. Link siehe unten!

 

Dieter Schmidt

Pronomen: er/ihm, ist Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut und Schauspieler. Nach langjähriger psychotherapeutischer Tätigkeit in Einrichtungen und eigener Praxis ereilte ihn zunächst der Ruf der Bühne und der Filmsets, um dann seine gebündelte Expertise als Mitarbeiter in die „Fachstelle LSBTI*, Altern & Pflege“ sowie das Qualitätssiegel „Lebensort Vielfalt“ der Schwulenberatung Berlin (seit 2012) einzubringen.

Neben der Begleitung der Menschen in den Hausprojekten der Schwulenberatung Berlin, zu denen auch die bundesweit ersten beiden Pflege-Wohngemeinschaften für schwule Männer und queere Menschen mit und ohne Demenz zählen, gehör(t)en therapeutische Beratung (Einzel-, Paar-, Familien-, Angehörigenberatung), Gremien- und Öffentlichkeitsarbeit, die Entwicklung neuer Konzepte und vieles mehr zu seinem Tätigkeitsbereich.

Mittlerweile im „Un-Ruhestand“ ist Dieter Schmidt freiberuflich weiter für die Schwulenberatung Berlin und u.a. rund um das Thema „LSBTI*, Alter, Wohnen, Pflege, Demenz etc.“ tätig und bringt seine große Erfahrung weiter in Vorträgen und im Rahmen der Qualifizierung von Senior:inneneneinrichtungen im gesamten Bundesgebiet ein.

Das Interview mit Dieter Schmidt ist ab 10 Uhr für 24 Stunden freigeschaltet. Link siehe unten!

 

Davide

gehört zu den Früh-Demenz-Betroffenen. Er ist selbst noch berufstätig in der Pflege. Dadurch kennt er das Leben mit Demenz quasi aus zwei Perspektiven und äußert auch seine berechtigte Kritik an der Betreuung, die Menschen mit Demenz oftmals in Pflegeheimen, aber auch zu Hause, erhalten.

"Demenz ist nicht das Ende, zumindest für eine lange Zeit noch nicht. Eine frühe Demenz war für mich die Gelegenheit, mein Leben nochmals neu aufzukrempeln. Die Wertigkeit von Zeit ist das wichtigste in meinem Leben geworden. Nutze den Tag, lerne ihn wertzuschätzen. Erinnerungen sind für mich nicht mehr so wichtig, weil meine Tage erfüllt sind mit so viel Neuen, dass ich keine Zeit mehr verplempere für Dinge, die weit hinter mir liegen.

Ich hoffe, mit meinem Beitrag bei diesem Symposium und meinem Blog auf Facebook, ein Beispiel geben zu können, dass Mann/Frau mit einer frühen Demenz noch ein wunderbares, aktives Leben leben kann."

Davides Buch " Miss Demenzia und ihr demenzielles Herrchen" ist ein "ratgebender Erfahrungsbericht", um anderen Demenz-Betroffenen von seinen Erfahrungen zu berichten und ihnen Mut zu machen, ihr Leben selbstbestimmt in die Hand zu nehmen.

Dieses Interview mit Davide ist eine Wiederholung vom ersten DEMENZ IST ANDERS Onlinesymposium und ab 11 Uhr für 24 Stunden freigeschaltet. Link siehe unten!

 

Beni Steinauer und Rolf Könemann

Beni Steinauer, Jahrgang 1958, und Rolf Könemann, geboren 1966, sind seit rund 25 Jahren ein Paar. 2017 bemerkte Beni, dass sich bei ihm etwas veränderte. Das Ablesen der Uhr fiel ihm schwer. Auch das Rechnen und Schreiben begann sich zu verschlechtern. Rolf führte das zunächst auf Überarbeitung und Stress zurück, aber Beni, der schon immer auf die Signale seines Körpers gehört hat, ging zum Arzt. Nach eingehenden Untersuchungen erfolgte die Diagnose Demenz.

Anfangs war der Schock bei Beni und Rolf sehr groß. Doch Beni wollte nicht aufgeben und er wollte ein gutes, positives Leben mit dieser Diagnose führen. Das ist Beni und Rolf bis heute gut gelungen. Austausch mit anderen Betroffenen, raus an die Öffentlichkeit gehen und den Menschen mitzuteilen: "Ja, ich lebe noch!"… Das ist Beni sehr wichtig. Es gibt ihm, seinem Mann und anderen Betroffenen Kraft und Zuversicht.
Er stellt sich seiner Herausforderung. Er stellt sich seinem neuen Leben mit Demenz.

Aus diesem Beweggrund erschien zusammen mit Peter Wißmann ein Buch, das genau so heißt, nämlich "Herausforderung angenommen - unser neues Leben mit Demenz". Beni und Rolf erzählen darin sehr eindrucksvoll aus ihrem Leben vor, mit und nach der Diagnose.

Das Interview mit den beiden ist eine Wiederholung vom ersten DEMENZ IST ANDERS Onlinesymposium und ab 12 Uhr für 24 Stunden freigeschaltet. Link siehe unten!

 

Sprecher:innen des Tages:

 Nora Eckert (ab 09:00 Uhr), Dieter Schmidt (ab 10:00 Uhr), Davide (ab 11:00 Uhr; Wdh.), Beni Steinauer und Rolf Könemann (ab 12:00 Uhr; Wdh.)

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Meine heutigen Interviewpartner:innen:

Schau Dir hier den kurzen Trailer an und klicke auf den goldenen Button, um direkt zum Video zu gelangen.

Queer im Alter? Na klar! Nora Eckert ist eine trans*Frau und seit Jahren setzt sie sich für eine queer- und trans*sensible Pflege in den Einrichtungen der Altenpflege und Altenhilfe ein.
Dieter Schmidt war maßgeblich an der Einrichtung der deutschlandweit ersten beiden Pflege-Wohngemeinschaften für schwule und queere Menschen mit und ohne Demenz verantwortlich.
Über sein Leben als Frühbetroffener mit Demenz schreibt der Altenpfleger Davide schonungslos ehrlich in seinem selbst verlegten Buch und in seinem Facebookblog.
Nach der Diagnose Demenz resignierte Beni Steinauer nicht, sondern begegnet ihr, unterstützt von Ehemann Rolf, nach innen wie außen mit einer bemerkenswert positiven Haltung.

Schau Dir hier das tägliche Erklärvideo des Vereins Desideria e.V. mit Sarah Straub an:

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