Dieter Hufschmidt

Schauspieler undpflegender Ehemann

Dieter Hufschmidt ist Schauspieler. Die größte Rolle hat er in der Betreuung und Pflege seiner Frau Ingrid gefunden.
Dieter Hufschmidt
Interview
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Dieter Hufschmidt

Biografie

Dieter Hufschmidt, 1935 als einer von sieben Brüdern in Mülheim an der Ruhr geboren.
Seit 1955 Schauspieler, Regisseur, Rezitator, Langzeitvorleser in Theater, Funk und Fernsehen.
Seit 1962 mit Ingrid, geboren 1936 als mittleres von drei Kindern in Berlin, verheiratet.

Ingrid war, bis wir eine Tochter und dann einen Sohn bekamen, ebenfalls Schauspielerin. Ihren Beruf hat sie für ihre Kinder aufgegeben, die sie aufopferungsvoll großgezogen hat. Ihre Krankheit (frontotemporale Demenz mit – inzwischen – vollendeter Aphasie), die vor beinahe 20 Jahren begann, hat unser Leben allmählich völlig verändert. Viel Raum, den mein Beruf besetzt hielt, ist für Ingrid freigeworden.

So schwer ein Leben mit Demenz ist, die Krankheit hat sie nicht vollkommen verändert. Immer noch lebt in ihr die junge Frau, die ich im Theater kennengelernt habe. Immer noch staune ich, wie leicht sie es ihrem Mann macht.

Seit vielen Jahren hilft uns dabei ganz wesentlich die liebevolle Helferin, die uns die Alzheimer Gesellschaft Hannover vermittelt hat. Sie, inzwischen eine Freundin der Familie, umgibt Ingrid mit Aufmerksamkeit, Humor und überraschenden Einfällen, nicht zuletzt in der Küche. Aber auch die außergewöhnliche logopädische Betreuung ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Nicht zu vergessen die gute allmorgendliche Pflege, die uns den Tag unbeschwert beginnen läßt.

5 Kommentare

  • Manfred Fischer

    Ich habe mir ähnliche Gedanken gemacht. Ein Trauma wirkt über das Cortisol im Blut auf den Hypothalamus und die Hypophyse im Gehirn, steuert unser Bedrohungsempfinden, die Frustrationstoleranz und hat damit auch Einfluss auf das Fortschreiten oder den Ausbruch der Demenz.
    Da die Amygdala nichts vergisst, können wir andererseits Glücksgefühle ebenso auf uns einwirken lassen und uns dies in der Pflege „heilend“ zunutze machen. Gerade bei Frontotemporaler Demenz regt das Glücksgefühl oder das Oxytocin zur Neubildung von Nervenzellen in der oberen limbischen Ebene und des Stirnhirns an. Daher jeden Tag ein Glücksgefühl wünsche ich Ihnen !

  • Duschek Wilfriede

    Wilfriede

    Das Interview mit Dieter Hufschmidt hat mich tief beeindruckt. Ich möchte ihm danken und meine Hochachtung ausdrücken. Was ich daraus gespürt habe: so viel Liebe, Akzeptanz, Feingefühl…. und schon so viele Jahre! Das erfüllt mich mit Hoffnung und nimmt mir die Scheu, Bedrückung und die Vorurteile gegenüber Menschen mit Demenz. Es fehlt mir noch an Erfahrung, aber ich werde ihnen nach diesem Symposium sicher mit einem anderen Bewusstsein begegnen. Ich danke allen, die dazu beigetragen haben und freue mich auf das Aufzeichnungspaket, um Versäumtes nach zu holen.
    Besonderen Dank an Herrn Michael Hagedorn und sein Team.

  • Kris

    Schön, dass er so viel zu erzählen hatte 🙂 Ich hab ihm gerne zugehört.

    • Goldschagg

      Ich auch. Toll!

      • Barbara Stemmler

        Stimmt, das wollte ich auch sagen…..erzähle weiter

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