Erich Schützendorf

Demenzadvokat und Autor

Erich Schützendorf
Interview
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AUDIO - Interview
Die Ausstrahlung für diesen Beitrag startet am Samstag, 1. Juni 11:00.

 

Bis zur Ausstrahlung sind es noch ...

Erich Schützendorf, vielfacher Buchautor, zählt zu den renommiertesten Stimmen, die für einen liebe- und respektvolleren Umgang mit Menschen mit Demenz eintreten. Dieses Interview ist eine Wiederholung vom ersten Onlinesymposium.

Biografie

Erich Schützendorf, Jg. 1949, studierte Pädagogik, Psychologie und Soziologie. Er war bis zu seiner Pensionierung VHS-Direktor und 40 Jahre Fachbereichsleiter für Fragen des Älterwerdens an der Volkshochschule des Kreises Viersen, Lehrbeauftragter für Soziale Gerontologie an der Hochschule Niederrhein, Dozent an Fachseminaren für Altenpflege.

Schon während des Studiums belegte er Vorlesungen und Seminare zum Thema „Älterwerden“ und „Alter“. 1976 begegnete er beruflich erstmals Menschen mit Demenz und er war sofort von ihnen fasziniert. Zu seinem Erstaunen interessierten sie sich nicht für das, was er war und konnte, sondern für den Klang seiner Stimme, für seine Augen und sein Lachen.
Er begann diese Menschen zu filmen, um sie besser verstehen zu können. In Interpretationswerkstätten arbeitete er sich mit Angehörigen und AltenpflegerInnen in die andere Weltvergegenwärtigung der Menschen hinein. Dabei entdeckte er viel Erfreuliches und er begann sich für das Recht auf unvernünftige Selbstbestimmung einzusetzen.

Buchtitel:
In Ruhe verrückt werden dürfen, Fischer Verlag 1991
Das Recht der Alten auf Eigensinn, Reinhardt Verlag

Zusammen mit Angehörigen, Betreuenden und Pflegenden hat er nach vertretbaren Kompromissen für einen anständigen Umgang in der oft schwierigen Beziehung zu Menschen mit Demenz gesucht. Er hat „Rettungsboote“ und „Inseln“ beschrieben, in denen die BegleiterInnen Kraft für das Eintauchen in das „Meer der Ver-rücktheit“ tanken können.

Buchtitel:
Die liebe Last, Fischer Verlag 1999
Vergesslich, störrisch, undankbar?, Reinhardt Verlag 2008
Wer pflegt, muss sich pflegen, Springer Verlag 2009

Sein eigenes Älterwerden hat er nie aus dem Auge verloren und ihm ist klar, dass er bald die Seiten wechseln wird und sich andere Gedanken um sein Wohlbefinden machen müssen. Dabei hofft er, dass sich die Gedanken seiner Begleiter darum drehen, wie man ihn am besten verwöhnen und nicht darum, wie man ihn aktivieren, therapieren und behandeln kann.

Buchtitel
In Ruhe alt werden können. Widerborstige Anmerkungen, Mabuse Verlag 2019
Meine Lebensverfügung für ein gepflegtes Alter, Reinhardt Verlag 2017

In seinen letzten Veröffentlichungen beschreibt er Demenz als eine Reise, die vom Verstande wegführt. Den Reisebegleitern empfiehlt er, den Menschen mit Gefühlen, Sinnlichkeit, Sanftheit und Spiel zu begegnen, beziehungsweise in seinen Worten „Feenstaub“ zu versprühen.

Buchtitel
Anderland verstehen, erleben, begreifen. Ein Reiseführer, Reinhardt Verlag 2019
Kommunikation mit Menschen mit Demenz, medhochzwei Verlag 2020

 

 

 

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2 Kommentare

  • Ulrike Schipprack

    Ein grossartiger provozierender wacher und weiser Geist der aufrüttelt und nachdenklich stimmt
    Ich schätze HerrSchuetzendorf schon über 30 Jahre und I sehre wiegt und gerührt über seine Ideen ,Worte,Gedanken…vielen Dank

  • In der schieren Menge an klugen Gedanken – nicht nur in diesem Interview, sondern auch den weiteren, die jeden von uns im Verlaufe des Events erreichen, besteht die Gefahr, dass zu viel neue Gedanken einander überlagern und im Ergebnis sich gegenseitig auslöschen (Interferenz). Was tun? Viele Gedanken aus dem Interview mit Erich Schützendorf finden sich in seinem sehr lesenswerten „Anderland-Reiseführer“ (https://www.gluecksmomente-stiften.de/reisefuehrer-anderland) wieder.
    Ich habe seine Überlegungen auf einer höheren Abstraktionsstufe komprimiert und die dortigen Tipps in einer Tabelle der Dos & Don’ts strukturiert (https://wir-machen-schmargendorf-demenzfreundlich.de/#060524) wobei wir in in den Angehörigengesprächsgruppen besprechen, welche Herausforderungen sich uns bei der Umsetzung stellen.
    Da der „Anderland-Reiseführer“ auch ins Tschechische übersetzt zu erwerben ist, habe ich auch die daraus abgeleitete Liste der Dos & Don’ts ins Tschechische übersetzten lassen, so dass Buch und Liste als Kommunikationsgrundlage zwischen Angehörigen und tschechischen 24h-Pflegekräften genutzt werden kann.

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