Erik Heitzer

Mann mit Demenz-Diagnose, Familienvater

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Erik Heitzer

Erik Heitzer

aus München war von Beruf Sozialpädagoge, bevor ihn die frühe Diagnose Demenz vor komplett neue Herausforderungen stellte. Durch mehrere schwere Erkrankungen in seiner Kindheit hat er gelernt, mit großer Gelassenheit auf schwierige Situationen zu reagieren und so geht er auch sehr gefasst mit der Tatsache seiner ihn immer mehr in der Alltagskompetenz und der Sprache einschränkenden Demenz um. Er versucht, seiner Verantwortung als Ehemann und Vater zweier Teenager möglichst gut gerecht zu werden und schafft sich gleichzeitig Freiräume, die ihn vor Überforderung schützen.

Unmittelbar nach seiner Diagnose ging er auf Freunde, Nachbarn und Geschäfte in der Umgebung zu, um sie entsprechend zu sensibilisieren, möglicher Unsicherheit und Verlegenheit im Umgang miteinander vorzubeugen und so die Basis für eine gelingende Hilfestruktur zu schaffen.

Er hält immer wieder mal Vorträge über seine Lebenssituation und nimmt regelmäßig an den Aktivitäten der Alzheimer Gesellschaft München wie der vierzehntägigen Kochgruppe teil und schafft es, sich mit diesem Ziel vor Augen relativ gut zeitlich und räumlich zu orientieren und „fast pünktlich“ den Weg dorthin eigenständig zu schaffen.

 

 

3 Kommentare

  • Kris

    Ja, wirklich: cooler Typ. 🙂 Ich fand die Orientierung an Bildern – Ort mit blattlosen Bäumen kennengelernt, Ort mit Blättern an den Bäumen neu kennenlernen und ggf. verknüpfen – so spannend. Genau das machen eigentlich Achtsamkeitstrainer:innen mit Menschen ohne Diagnosen? Mir hat auch gefallen, wie Erik Heitzer beschreibt, wie wichtig Ruhe für ihn ist und wie gerne er eine Raum für sich hätte. Den hat er im Moment nur zeitlich. In vielen anderen Interviews wird ja eher darauf hingewiesen, dass Menschen allgemein gar nicht gerne allein seien und man deshalb auch Mehrbettzimmer anstrebt, was nur daran scheitern würde, dass „normal gesunde“ Menschen sich aus ihrem Zustand heraus lieber in einem Einzelzimmer sähen. Hier spricht ein Betroffener, der aus seinen Umständen heraus etwas anders empfindet. Natürlich kann und darf sich das auch ändern. Mir zeigt es jedoch, wie wichtig es ist, individuell und flexibel schauen zu können. Danke ❤️

  • liliane

    ja wirklich – sehr cooler Typ 🙂 es hat mich sehr berührt wie er mit allem um geht – das Zimmer als seinen Raum zu haben um zur Ruhe zu kommen fand ich sehr gut erzählt- diese Ruhe brauchen sie wirklich – der Lärm ist wirklich ein grosses Thema und dies hat er sehr gut erklärt das er einfach abschaltet – ich habe mir noch nie überlegt – das bei den jung Demenzen noch jüngere Kinder dabei sein könnten – dies macht die ganze Situation noch schwieriger – er beschreibt auch sehr schön wie er mit Bilder funktioniert Toller Beitrag.

  • Mich hat beeindruckt, das Eric Heizer seine Situation so klar benennen kann. Auch die Situation der Versorgung von Alzheimer erkrankten. Da gibt es gesellschaftlichnoch eine große Aufgabe zu bewältigen.
    Ich bin die Partnerin eines an Alzheimer erkrankten und habe verzweifelt nach einer passenden Wohnlösung für meinen Freund gesucht. Inzwischen haben wir doch einen Heimplatz bekommen, aber mit den regional besten Voraussetzungen für ihn. Von da aus kann er sich frei bewegen, und zum Beispiel regelmäßig zum Boule spielen gehen. In der Einrichtung gibt es keine besonderen Angebote, weil 90 % über +- 80 sind.
    Mein Freund wiederum braucht keine Ruhe, sondern eine entspannteLebendigkeit um sich herum. Im Ruhezustand hat er weniger Orientierung und es ist ihm schnell langweilig. Das ist glaube ich sehr individuell.
    Wie schön, dass es in Süddeutschland und auch in Hamburg mehr alternative Möglichkeiten gibt für Menschen mit diesem Krankheitsbild. Hier in Hessen ist es schwierig.
    Ich habe immer wieder mal einen Ansatz, etwas zu initiieren, verliere aber dann meistens den Mut.
    Ich werde meinem Freund das Video vorspielen, damit er erfährt, dass dass er in seinem Alter nicht allein ist.
    Vielen Dank für diesen kraftvollen Impuls!

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