

Jan Sonntag
Musiktherapeut, Autor und Dozent



Bis zur Ausstrahlung sind es noch ...
Biografie
Prof. Dr. sc. mus. Jan Sonntag
Menschen mit Demenz betrachte ich weder als Fälle, noch als Patient.innen im medizinischen Sinne. Sie sind in meinen Augen Mitmenschen, die in ihrer Lebenskunst auf reflektierte und einfühlsame Begleitung angewiesen sind und deren Personsein durch zwischenmenschliche Resonanz erhalten bleiben kann.
1973 in Kassel geboren, studierte ich an der Gesamthochschule Kassel (Sozialwesen), an der Fachhochschule Heidelberg (Musiktherapie) sowie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg (Promotionsstudium Musiktherapie).
Als Therapeut, Forscher, Berater und Dozent konzentriere ich meine Arbeit seit 1999 im Bereich Demenz. Für meine berufliche Biographie prägend waren die Pionierjahre spezialisierter Betreuungsangebote für Menschen mit Demenz in Hamburg. Die damalige Aufbruchsstimmung korrespondierte ideal mit meinem eigenen Schwung als Einsteiger in meinen Traumberuf Musiktherapeut.
Als Mitglied der »Deutschen Expertengruppe Dementenbetreuung« (DED), des Netzwerks »Psychosoziale Versorgung im Alter« (VIA) und als »Dementia Care Mapper« (DCM) blicke ich über den Horizont meiner musiktherapeutischen Kerntätigkeit hinaus. In Lehr- und Beratungsangeboten verbinde ich Erfahrungen aus mehr als 20 Jahren Musiktherapie mit Expert.innenwissen aus Pflege und Gerontopsychiatrie.
Mein besonderes Interesse für praxisnahe Forschung und Lehre führte mich 2013 an das Department Kunst, Gesellschaft und Gesundheit der MSH Medical School Hamburg. Als Professor für Musiktherapie leite ich dort den Schwerpunkt Musik im Studiengang »Expressive Arts in Social Transformation« und entwickle künstlerische Projekte in sozialen und therapeutischen Feldern, z.B. das KONFETTI-Café oder die KONFETTI-Klangräume.
Ich bin Mitautor des Standardwerks »Musik – Demenz – Begegnung« und Autor des Buches »Demenz und Atmosphäre« sowie zahlreicher weiterer Publikationen und habe das Netzwerk »Musiktherapie für alte Menschen« (almuth.net) mitbegründet. In der Musiktherapie entwickle ich das »Atmosphärenkonzept«, das international in Forschung, Praxis und Lehre aufgegriffen wird. Gemeinsam mit Judith Sonntag bin ich Inhaber der Praxis »Alte Wache« in Hamburg-Eimsbüttel, in der ich Beratung und Musiktherapie für Menschen mit Demenz und ihre Angehörige anbiete.
Interessensschwerpunkte: Musik, Musiktherapie und Demenz, Therapeutische Atmosphären, Auditives Milieu, Soundscape, Ästhetische Praxis, Phänomenologie, ökologische, ethische und gesellschaftliche Aspekte von Therapie.
www.arts-and-change.de
www.jansonntag.de
Weitere Webseiten:
Disclaimer
Die Veranstalter dieser Veranstaltung übernehmen keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen die Veranstalter, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden sind grundsätzlich ausgeschlossen, sofern seitens der Veranstalter kein nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden vorliegt.
Alle Angebote sind freibleibend und unverbindlich.
4 Kommentare
Ja, Musik ist die große Verbündete in meiner Pflege.
Sie überwindet Hürden wie z.B. das Nichtwaschenwollen durch ein gesungenes Kinderlied diese Sackgasse auflöst.
Oder erstaunlich: Rhythmische Musik beruhigen kann, weil sie Energie absorbiert.
Andererseits hat sie meine Bemühungen zum Botschafter der Toleranz bestärkt, als meine (gefühlsaktive) Frau bei einer Aufführung unserer Tochter beim Adventsingen unter den Zuhörenden sitzend wie selbstverständlich mitzusingen begann und……… Unverständnis erntete; zum Glück waren wir nicht mehr bei den Salzburger Festspielen.
Selbst eine Schluckstörung habe ich durch rhythmische Taktvorgabe der Essenseingabe beseitigen können.
Ich bin kein Virtuose im Gebiet der Musik, konnte aber schon mit drei Jahren einen Kanon halten. Und mehrstimmig Abendlieder wie alte Weisen singen. Dank meiner Mutter die mir das beigebracht hat. Das kommt mir natürlich jetzt als Betreuungsassistenz zu Gute. Die letzte Stunde mit einer Gruppe weniger und mehr dementer Bewohner und Bewohnerinnen galt Klanginstrumenten, verbunden mit Kinderliedern . Sie hatten so eine Freude dabei die Klanghölzer zu klopfen, die Trommel zu schlagen, dgen Tiangel einzusetzten. Verbunden mit Liedern die zum Kanon einluden. Eine Dame die sehr resigniert ist über ie schwindenden Recourcen hat beherzt die Trommel geschlagen und gesungen, die Augen leuchteten und sie war ganz glücklich in ihrem Element. Was gibt es schöneres im unperfekten Spiel einfach freude am machen zu haaben. Ganz ungezwungen und frei. Das war eine der schönsten Stunde für mich, weil egal wie weit im vergessen jede jeder ist, die Gemensamkeit etwas würdevolles schönes geschaffen hat. Und danach waren alle Knaäle der Erinnerung geöffnet und es gab einen Austausch an Gefühlen und Erfahrungen.
Es war fantastisch dir Jan zuzuhören, bin tief gewegt und gerührt,vielen Dank, Jan, bin sehr begeistert von deinem Interview!
weiter dir alles Gute in deiner Arbeit!
Musik schafft es- Erfahrungen, Atmosphäre, Begegnungen, Emotionen. Danke für deinen Bericht hier, lieber Jan!