Katharina Wendorff - Bonusvideo
Ehemals pflegende Angehörige
Dieses Video mit Katharina Wendorf ist eine Wiederholung vom ersten DEMENZ IST ANDERS Onlinesymposium.
Katharina Wendorff
hat ihre Mutter Martha, als es nach ihrer Alzheimerdiagnose nicht mehr alleine ging, zu sich nach Berlin geholt und mit ihrer Familie zusammen mit sehr viel Liebe und Kraftaufwand über Jahre zuhause gepflegt, neben ihrer vollen Beruftstätigkeit. Sie organisierte alles umsichtig, nahm Entlastungsangebote in Form von Tagespflege in Anspruch, engagierte private Pflegekräfte und auch die beiden inzwischen erwachsenen Enkelsöhne sahen in regelmäßigem Turnus nach der Großmutter.
Die Belastungen stiegen jedoch immer mehr, die Ehe der Wendorffs drohte schließlich zu zerbrechen: Als dann Martha Sussiek nach einem schweren Schlaganfall umfassende Pflege brauchte, war die Not groß. Nach langem Ringen entschloss sich Katharina Wendorff, ihre Mutter der Demenzstation eines nahe gelegenen Pflegeheims anzuvertrauen. Sie traf diese Entscheidung des Loslassens ohne schlechtes Gewissen. Martha wurde nicht abgeschoben. Ihre Tochter stellte sicher, dass sie an jedem Nachmittag von einem Familienmitglied besucht wurde. So konnte die familiäre Bindung
bewahrt werden. Nach einem Jahr fand Katharina Wendorff für ihre Mutter einen Platz in einer Demenz-WG. Da sie dort nicht die richtige Ansprache fand, holte Katharina ihre Mutter für ihren letzten Lebensabschnitt wieder zu sich nach hause und begleitete sie dort bis zum Schluss.
Auch bei Martha verstärkte sich am Ende wie bei vielen anderen das Bedürfnis nach Nähe, nach wortloser Zuwendung, die vor allem eines deutlich macht: "Ich bin bei Dir." Und das hat sie von ihrer Familie erfahren dürfen.
Im Laufe der Jahre machte Katharina Wendorff mit ihrer Mutter einen enormen Erfahrungs- und Lernprozess durch, einen intensiven Prozess des Loslassens und der Neubegegnung. "Unser Verhältnis war in der Vergangenheit nicht einfach. Meine Mutter war recht abweisend, ich kann mich nicht erinnern, von ihr oft in den Arm genommen worden zu sein. Im Laufe ihrer Demenz sind wir uns neu begegnet und dabei sehr vertraut geworden. Mir ist es egal, ob meine Mutter mich als Tochter oder als ihre Schwester oder Mutter anspricht: Entscheidend ist für mich, dass meine Mutter ein gutes Gefühl in meiner Nähe hat und dass die Verbindung der Herzen intensiv ist ."
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Ein Kommentar
Danke, Herr Hagedorn, für das Zeigen dieses Interviews, das ich noch nicht kannte – das 1. Demenzsymposium ist an mir vorbeigegangen, erst auf den 2. bin ich dann „zufällig“ gestoßen … worden. 🙂
Vielen Dank, Frau Wendorff, für Ihr so offenes und aufrichtiges, von Herzen kommendes Teilen – es ist zu Herzen gegangen! Sooo viele Parallelen zum Schicksal von mir und meiner Mutter – exam. Altenpflegerin, mit einer Abschlussarbeit zu Dementielle Erkrankungen, die dann selber diese Krankheit bekam und vor 3 Jahren daran verstorben ist. Nochmals vielen Dank!