Michael Schmieder

Autor, Demenzexperte und -pionier aus der Schweiz

Michael Schmieder
Interview
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Die Ausstrahlung für diesen Beitrag startet am Samstag, 1. Juni 10:00.

 

Bis zur Ausstrahlung sind es noch ...

Michael Schmieder, der über viele Jahre die renommierte Demenzeinrichtung Sonnweid in der Schweiz aufgebaut und geleitet hat, zählt zu den angesehensten und provokativsten Experten im Bereich Demenz.

Michael Schmieder

"Als junger Pfleger übernahm ich 1985 die Leitung der Sonnweid. Sie entwickelte sich zu einer der ersten Adressen für Menschen mit Demenz. Vielfältige Entwicklungen und Innovationen fielen in diese Zeit. Die Welt wurde aufmerksam auf die Sonnweid: unzählige Vorträge, auch in den USA, per Zoom in China und in Singapur, Zeitungsartikel, Interviews in den grossen deutschen Magazinen und Zeitungen (u.a. der Spiegel, Fokus, FAZ a Sonntag) Fernsehauftritte (u.a. Sternstunde Philosophie) halfen mit, die «Idee Sonnweid» zu verbreiten. Die Sonnweid wurde in dieser Zeit als eine der besten Institutionen für Menschen mit Demenz weltweit bezeichnet. Besuche aus aller Welt überzeugten sich von dem einzigartigen Ort, den die Sonnweid damals darstellte.

Von der Paradiesstiftung Zürich (2017)  und von Alzheimer Zürich (2018) wurde ich für mein Lebenswerk geehrt. Anfang 2022 beendete ich das Engagement bei der Sonnweid. Seither bin ich freiberuflich tätig.

Heute bin ich engagiert bei: demenzworld.com, demenzwiki.ch, demenzmeet.ch"

Michael Schmieder ist Autor der Bücher "Dement, aber nicht bescheuert" und "Dement, aber nicht vergessen".

 

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5 Kommentare

  • Jutta Schöne

    Großartig die Aussagen und Erfahrungen von Michael Schmieder, radikal,ehrlich,sensibel seine Überlegungen.
    Das Hinterfragen,reflektieren hat er auch bei mir angeregt. Sein großes Wissen,Verständnis und Einfühlungsvermögen für Demente ist mehr als beeindruckend!

    VIELEN DANK!

  • Ein sehr interessantes Gespräch mit vielen Aspekten, über die selten gesprochen wird – Ethik, untestützter Suizid. Damit meine ich das kritische Hinterfragen. Dieses Gespräch erlebte ich spannend und anregend, weil mehrere unterschiedliche Perspektiven angesprochen und damit thematisiert worden sind. Danke dafür!

  • Kris

    „Gegen Inklusion“. Das ist tatsächlich eine Ansage.
    Er sagt, dass an Demenz erkrankte Menschen gar nicht „nach draußen, zu den anderen wollen, weil sie so sehr mit ihrer eigenen Welt beschäftigt sind.“ Ich würde antworten: „Okay, dann dürfte es viele auch gar nicht stören: nachfragen, beobachten“ Für mich kann ich sagen: Ich möchte mich anderen Menschen ZUMUTEN. Indem ich mich zumute, ermögliche ich Veränderung im genormten Denken. Und nur so kann sich gesellschaftlich etwas bewegen, geprägtes und genormtes Verhalten sich ändern – eine größere Toleranz erreicht werden, die wir auch angesichts der sich gerade rasant verändernden Lebensverhältnisse, so dringend brauchen. Im weiteren Verlauf beschreibt Herr Schmieder das Gegenteil (wie ich ihn verstehe): Menschen – gerade demente Menschen – wollen dahin, wo etwas los ist. Ich würde mir wünschen, dass man diese Fragen individuell abklopfen kann und denke an das Interview mit Johannes van Dijk (gestern). Man kann betroffene Menschen fragen oder auch einfach mal etwas ausprobieren – bspw., ob jemand sich in einem Mehrbettzimmer wohler fühlt, auch wenn er oder sie es vorher vielleicht nicht so gedacht hatte. Solche Lebensverhältnisse sind mir zu individuell, als dass ich sie allgemein verfasst wissen möchte. Ich möchte eher, dass das individuelle Hinschauen verbindlich wird: Bis zum „Schluss“. Und das bedeutet für mich, dass ein Mensch sich auch wandeln kann und noch andere Erfahrungen mit sich selbst und dem Leben machen darf und eine Patientenverfügung greift, wenn die in einer Patientenverfügung festgehaltenen Punkte eintreten (bspw. künstl. Beatmung, Ernährung usw.). Bei einer Demenzerkrankung – und übrigens auch bei Menschen mit schweren Erkrankungen im Hospiz – sind die Lebensumstände in der jeweiligen Lebenssituation immer entscheidend und sollten entsprechend maßgeblich sein. Wenn man es selbst nicht mehr entscheiden darf, werden Menschen mit Vorsorgevollmacht dies tun und wenn es sich dabei um verantwortungsvolle Menschen handelt, werden sie so eine Entscheidung immer in einem Team von Menschen treffen, in dem viele Beobachtungen einfließen, wie es diesem Menschen gerade wohl geht.

  • Dass Personen mit fortschreitender Demenz zunehmend zu Systemsprengern werden, ist ein Gedanke, der sorgenden Angehörigen wie auch Pflegekräften helfen kann, unhaltbare Erwartungen fallen zu lassen und den Weg öffnen, der zu einer anderen Ebene der Begegnung führt.

  • Christiane

    Vielen Dank für dieses Interview. Mir hat es sehr gut gefallen. Viele interessante Hinweise. Ich habe meine Mutter 4,5 Jahre alleine zu Hause gepflegt. Als klar war, dass sie nicht mehr alleine zurecht kommt, bin ich wieder bei ihr eingezogen. Glücklicherweise war sie ab da verträglicher, umgänglicher als vorher. Man kann niemals vorhersehen wie sich ein Mensch, eine Situation entwickelt. Es hängt von so vielen Faktoren ab. Diese Jahre waren für mich sehr anstrengend es ihr zu ermöglichen bis zu ihrem Lebensende in ihrem Zuhause zu bleiben. Wer will darüber entscheiden, was „lebenswert“ ist? Die Perspektive ändert sich natürlich. Sie war die meiste Zeit in Stufe 4. Nur die letzten vier Wochen Stufe 5 und bettlägerig.
    Sie hatte die Gelegenheit sehr viel empfindsamer, mitfühlender zu werden. Sie hatte viel Freude an der Natur etc. Erstaunlicherweise war sie die letzten Tage in der Lage klar zu antworten. ( Das war vorher schon lange nicht mehr möglich und in den letzten 8 Wochen hat sie so gut wie gar nicht mehr gesprochen.)
    Ich hatte nicht vor so viel zu schreiben, lösche es jetzt nicht. Vielleicht ist es für irgendjemanden interessant.
    (Da ich am Handy schreibe, komme ich leider nicht mehr an den Anfang des Textes um vielleicht noch etwas zu ändern.

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